Saturday, March 29, 2014

Kleines heisses (altes) Eisen ...

Wie lange braucht man um aus einem grauen und enttäuschenden Tag ein spezielles Erlebnis zu machen? Diese Frage, die Psychologen und dergleichen bestimmt seit Jahren schlaflose Nächte bereitet, habe ich vor ein paar Monaten in Genf beantworten können.

Der Winter ist wahrlich stets ein Grund für eine spontane Reise nach Genf. Ein Samstag durch die orangene Brille betrachtet bringt gut und gerne trölfhundert neue Kennzeichen ins Logbuch und fürs Networking sind solche Trips auch ganz gut geeignet. Aber unter der Woche? Finger weg davon!

Nicht so in jener Woche. Das WEF hätte ja nicht genügt. Gleichzeitig lud die UNO in der Westschweiz Assads Freunde vor, damit die seine Phantasien einmal vor grossem Publikum kundtun konnten. Doch ich wollte ja nicht zu diesem Stammtisch fehlgeleiteter Staatsoberhäupter. Ich wollte bloss deren Flieger sehen. Und Hand aufs Herz, wenn eine Tupolev Tu-154 eine fliegende Gottheit ist, wie soll ich nun ihre rotzig geile ältere Schwester, die Tu-134 bezeichnen?

Verabredet war ich mit der kleinen Schönheit um 14 Uhr. Aber wie es mit den Damen halt so ist hatte sie eine eigene Vorstellung davon, wann sie sich mit wem wo treffen wollte. Ich stand mir die Beine in den Bauch. Das Handy lief heiss, ein Gerücht jagte das andere. Dann der Tiefschlag: Die weltweite Presse liess verlauten, dass ausgerechnet die Griechen sich an sie rangemacht hatten. Ich bewarf unter Protest erst mal eine Russin mit Pixeln …



Nun musste ein Kaffee her. Noch war nicht aller Tage Abend, selbst wenn der Sonnenuntergang über den Wolken unaufhaltbar näher kam. Die Tupolev mochte sich aber immerhin mal aus ihren griechischen Fesseln lösen. 1853 wurde zur magischen Zahl. Im Dunkel der Nacht waren nun Superkräfte gefragt. Innert einem Dreizehntel einer Sekunde wurde aus diesem grauen und enttäuschenden Tag ein prägendes Erlebnis:



Unser Aufeinandertreffen war kurz und heftig. Noch im Dunkel der selben Nacht machten wir uns beide wieder aus dem Staub.